So klingt das Periodensystem

(Foto: edwardolive/AdobeStock)

Wie klingt Helium? Wer es ein­atmet, kann sich über seine quietschige Stimme amüsieren. Doch die Elemente des Periodensystems lassen sich auch anders hörbar machen. Amerikanische Physiker interpretierten das Periodensystem neu, indem sie es mit einer Software bearbeiteten, die zur Musiksynthese und Bearbeitung von Audioaufnahmen entwickelt wurde. Dabei nutzten sie die Tatsache, dass jedes Element spezifische Spektrallinien erzeugt. Sie entstehen, wenn Elektronen angeregt und auf ein höheres Energieniveau gebracht werden. Fällt ein Elektron auf sein ursprüngliches Energie­niveau zurück, wird dabei Licht einer bestimmten Wellenlänge emittiert. Diese charakteristischen Muster farbiger Linien ließen die Physiker durch die Audio-Software in Töne übersetzen. Fast jedes Element erhält so einen charakteristischen Ton. Eine Ausnahme bilden die künstlich erzeugten Elemente der siebten Periode, die nur in sehr geringen Mengen unter großem Aufwand synthetisiert werden können und deren Halbwertszeit zu kurz ist, als dass man ihre Spektrallinien aufzeichnen könnte. Ihre Ergebnisse präsentierten die Wissenschaftler auf dem 183. Treffen der Akustischen Gesellschaft Amerikas. Das akustische Periodensystem kann auf der Website des Projekts angehört werden.

Literatur
Linz J et al. Atom Tones – A periodic table of audible elements,

https://acoustics.org/atom-tones-a-periodic-table-of-audible-elements/

Ulrich Schreiber

Ulrich Schreiber ist Toxikologe und freier Journalist. Er studierte Chemie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und erwarb seinen Master of Science für Toxikologie an der Charité Berlin.